Archive for August, 2010

Im Gruenen Herzen Afrikas

Unterwegs im gruenen Herzen Afrikas

Das zweitgroesste Land Afrikas mit einer Bevoelkerung, von 60 Mio. Menschen ist so dicht mit Regenwald besiedelt, dass die pure Natur hier noch erlebbar ist. Strassen gibt es nur wenige, als «Autobahnen » werden die tausenden Fluesse benutzt, die sich durch das ganze Land ziehen und fast alle in den einen, den grossen muenden- welcher mehr Wasser fuehrt und sich mit einer groesseren Tiefe durch tausende Kilometer Zentralafrikas schlaengelt als jeder andere Fluss der Welt und dem Land seinen Namen gibt – der Kongo.
Seit einiger Zeit heisst der Kongo demokratische Republik. Viele sagen, diese Demokratie sei nur oberflaechlich, in Wirklichkeit herrschten noch immer die alten Eliten, heraufgezuechtet in 30 Jahren der Herrschaft Mobutus, der sich waehrend der Zeit der Buergerkriege vor allem selbst bereichert hat und 1996 als einer der reichsten Maenner der Welt gestorben ist, waehrend sein Volk hungerte.

In diesem Land gibt es nun seit bald 2 Jahren eine Gruene Partei, eine Oekologische Partei (PECO – Parti Ecologiste de Congo), welche sich auf die Fahne geschrieben hat, die grossartige Natur des Kongos zu bewahren, das System sozialer und gerechter und die Gesellschaft bewusster zu machen.

Unser Besuch bei der PECO war unglaublich spannend. Der laute Jubel bei unserem Eintritt hat uns im ersten Moment eher verstoert, die Frage, ob die Veranstaltung eine Inszenierung sei, die Menschen nicht das, was wir sagen, hoeren wollten, sondern nur unsere Hautfarbe und damit assoziierten Reichtum sahen, stellte sich fluechtig. Aber wer sind wir, parteiinterne Strukturen in einem Land zu kritisieren, in dem die Moeglichkeiten fuer Couragierte, sich gegen die Herrschenden zu stellen, so eingeschraenkt sind? In dem ein Praesident offen versucht, demokratische Anliegen zu unterdruecken und in dessen Osten ein schrecklicher Buergerkrieg tobt, dem die UN trotz der groessten Praesenz von Blauhelmen weltweit machtlos gegenuebersteht?

Didace Pembe ist der charismatische Praesident der Partei. Wir durften ihn kennenlernen, ihn begleiten die letzten Tage und erleben, wie er fuer die Ideale, die in den Statuten der Partei nachzulesen sind, einsteht und fuer sie streitet, in Reden, in Briefen an den Praesidenten, in Interviews. Es sind ganz ahnliche Themen, wie sie auch im Programm der deutschen Gruenen stehen. Frieden, Nachhaltigkeit, Staerkung der Frauen und Menschenrechte. Wir hatten das Glueck, bei ihm wohnen zu duerfen und erlebten ihn auch umringt von seinen 7 Toechtern, seiner Frau und vielen Freunden und Kindern, die er jeden Tag zu sich einlaedt. Wenn er von der oekologischen Frage spricht wird er energisch ja wuetend: Der Dreck und die Abwaesser, die taeglich in den Fluessen durch die Stadt gespuelt werden, sind nicht nur eine Bedrohung fuer die Natur, auch die Menschen, die von der Fischerei leben, werden krank und die Kinder koennen nicht in die Schule, eine echte Bedrohung fuer das Land. Auch die Abholzung der reichen Waelder ist ein ganzheitliches Problem fuer Umwelt und Gesellschaft. Die Aufgabe der Partei besteht erst einmal darin, Bewusstsein fuer diese Zusammenhaenge zu schaffen. Die Menschen muessen wieder verstehen, welche Bedeutung eine intakte Natur fuer die Qualitaet des Lebens hat, dann kann eine Transformation der Gesellschaft beginnen und Wohlstand und Natur zusammen kommen.

Von unserem Besuch bei der PECO ist uns eines im Gedaechtnis geblieben : wie die vielen jungen MitgliederInnen jubelten, als wir ihnen sagten, dass wir sie nicht vergessen wollen, wie die Frauen und Maedchen fast unglaeubig klatschten, als wir ihnen sagten, wie wir gerade sie bewundern und wie wichtig sie fuer diese soziale Bewegung sind. Jubel gab es auch, als wir vom Frieden sprachen, vom Kampf gegen die Korruption, von einer Demokratisierung des Systems und davon, wie bedeutend ihr Kampf fuer diese Ziele ist.
Bisher haben sie wohl eher die Erfahrung gemacht, dass der Westen sich fuer die Rohstoffe des Landes interessiert statt fuer seine Menschen.

Wir konnten sehen, wie die Menschen hier ihre Sache in die Hand nehmen wollen, es ist beeindruckend, mit welchem Mut sie sich fuer die Sache der Umwelt und der Menschen einsetzen.
Nun ist es wichtig, dass wir uns mit den Menschen im Kongo solidarisch erklaeren. Wir duerfen Sie nicht vergessen, wir muessen ihnen zuhoeren und nach den Problemen fragen. Kooperationen auf Augenhoehe geben Kraft fuer den Kampf fuer eine bessere und gruenere Zukunft.

Vielleicht interessiert sich der eine oder die andere fuer diese Menschen und nimmt ihrerseits Kontakt auf. Darueber wuerden sich viele Menschen hier wirklich freuen und wir wuerden gerne bei Kooperationen helfen.

Wer sind wir eigentlich ? Anne Kerlin und Michael Bloss, zwei junggruene, seit langem afrikabegeisterte AktivistInnen, die durch den Kongo reisen um Gegenbilder zu den herkoemmlichen Bildern des Herzens der Finsternis zu erfahren und aufzuschreiben.

Schreibt uns, wenn ihr Fragen oder Ideen habt, wir freuen uns ueber jede und jeden, fuer den gruensein nicht an den Grenzen Europas aufhoert.

Anne Kerlin und Michael Bloss

Comments (2) »

Bin im Kongo

Here zith the President of the Green Party. It is very interesting I ill soon tell the story, but tomorrow I am off for the Congo River

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